Der Schaden, der beim Bau der Westumfahrung mit einer 9,5 km langen Schneise durch den Naturpark Stechlin/Ruppiner Land angerichtet wird, ist immens.
Deshalb setzen wir uns ein für den Bau einer Ortsumfahrung
- in Trassenbündelung mit der Bahn auf ihrer Westseite
- mit einem Tunnel unter der Havel,
- mit Versenkung der Trasse innerorts in einem überdeckelten Trog und
- mit Tempo 50km/h im Stadtgebiet.
Die Vorteile einer bahnparallelen Trasse
- Es erfolgt keine Zerschneidung des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land.
- Die Vernichtung von ca. 20 ha Wald (=40 Fußballfelder) unterbleibt.
- Die touristischen Ziele Fürstenbergs werden nicht abgetrennt, weil das vorhandene trennende Bauwerk, die Bahntrasse, lediglich um die neue B96-Trasse verbreitert wird, aber keine zusätzliche trennende Barriere gebaut wird.
- Die L15 von und nach Lychen wird an die Ortsumfahrung angebunden.
- Das Einkaufszentrum Feldmark wird an die Ortsumgehung angebunden.
- Das Stadtzentrum wird vollständig vom Durchgangsverkehr entlastet. Denn folgende Durchgangsverkehre können beim Bau einer bahnparallelen Trasse zusätzlich die Ortsumfahrung nutzen:
- von Lychen nach Gransee bzw. Rheinsberg (und umgekehrt)
- von Zehdenick nach Neustrelitz (und umgekehrt)
- vom Einkaufszentrum in Richtung Lychen, Neustrelitz, Strasen und Ravensbrück (und umgekehrt).
Damit können von den derzeit durch das Stadtzentrum fahrenden 10.500 Fahrzeugen ca. 5.500 Fahrzeuge die Ortsumfahrung nutzen. Bei der weiträumigen Westumfahrung wären es nur ca. 3.500.
Wenn man mit sehr viel Geld eine Ortsumfahrung baut, sollte man eine langfristige Lösung für den gesamten Durchgangsverkehr realisieren. Die Ortsumfahrung muss unbedingt auch den Durchgangsverkehr von und nach Lychen aufnehmen. Es fahren auf der L15 von und nach Lychen täglich 2.900 Fahrzeuge, während es auf der B96 von und nach Neustrelitz 6.500 Fahrzeuge sind.
- Nur wenn der gesamte Durchgangsverkehr die Ortsumfahrung nutzt, besteht die Möglichkeit, Teile des Stadtzentrums zu einer Fußgängerzone umzugestalten und damit seine Attraktivität zu erhöhen.
- Die bahnparallele Trasse spart den riesigen Bogen um den Röblinsee und ist daher 2,5 km kürzer als die Westumfahrung.
- Die bahnparallele Trasse hat eine gestreckte Linienführung mit den für Bahnstrecken üblichen großzügigen Radien und geringen Steigungen. Die Westumfahrung hätte dagegen eine kurvenreiche Streckenführung durch die „Steinförder Schweiz“.
Unsere Vorschläge zur Linienführung im Detail
Norden:
- Für die Entlastung der Innenstadt von dem Durchgangsverkehr zwischen Lychen und Berlin bzw. Rheinsberg ist der Anschluss der L15 nach Lychen an die Umgehungsstraße unbedingt erforderlich.
Der Anschluss soll dort erfolgen, wo die frühere Eisenbahnstrecke aus Lychen in einer Abzweigung nach Süden die B96 kreuzt. Die L15 soll unter der Bahn durchgeführt werden und hinter der Bahn in die Ortsumgehung einmünden. Damit wird die Lärmverbreitung gegenüber der Führung der Ortsumgehung auf Höhe der Bahn deutlich reduziert.
- Ein Anschluss der alten B96 an die Ortsumfahrung nördlich von Fürstenberg kann entfallen. Die B96 alt kann hier als Sackgasse enden.
Mitte:
- Aus Lärmschutzgründen soll die Umgehungsstraße die Havel in einem Tunnel unterqueren.
- Zwischen Kiefernweg und der Havel soll die Umgehungsstraße in einem überdeckelten Trog und auf Straßenniveau und nicht auf dem erhöhten Niveau der Eisenbahn gebaut werden, um die Lärmausbreitung zu verringern.
- An der Umgehungsstraße kann am Bahnhof ein Park and Ride-Parkplatz gebaut werden, so dass die Pendler aus Neuglobsow, Wesenberg und Lychen nicht mehr durch die Innenstadt fahren müssen.
- Aus Lärmschutzgründen darf die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Umgehungsstraße im Stadtgebiet auf ca. 3 km lediglich 50 km/h betragen. Das ist mit den Regelungen der RAL (Richtlinie für die Anlage von Landstraßen) vereinbar, da sich bei Tempo 50 km/h im Stadtgebiet die Fahrzeit gegenüber der 2,5 km längeren Westumfahrung nicht erhöht.
Süden:
- Im Süden stehen zwei empfehlenswerte Varianten zur Verfügung: Entweder eine Führung auf dem alten Bahndamm oder direkt westlich der heutigen Bahn auf dem Höhenniveau der Bahn. Beide Varianten binden das Einkaufszentrum Feldmark an die Umgehungsstraße an und entlasten damit die Innenstadt von einem Teil des Einkaufsverkehrs.
